Das Projekt untersuchte das aktuelle Ökosystem für zirkuläre Elektronik in Berlin und identifizierte die Richtungen, die die Stadt Berlin in naher Zukunft verfolgen könnte, um die Zirkularität zu erhöhen, einschließlich der Rolle von Circular Berlin in diesen.
INITIIERT VON
Circular Berlin
PARTNER
FixFirst, Utrecht University
ZEITRAUM
April - Juli 2021
Die Herausforderung
Mit der kontinuierlichen Digitalisierung, der zunehmenden Erschwinglichkeit von Produkten und der rasanten Urbanisierung produzieren Städte enorme Mengen an Elektroschrott. Derzeit ist Europa der größte Erzeuger dieses stetig wachsenden Abfallstroms. In Berlin stagniert die Menge des für das Recycling gesammelten Elektroschrotts seit 2012, und viele elektronische Geräte verbleiben nach der Nutzung im Winterschlaf bei Verbrauchern zu Hause. Dies impliziert ein erhebliches Potenzial für zirkuläre End-of-Life-Aktivitäten für den Elektroniksektor in Berlin.
Unser Ansatz
Das Projekt wurde in drei Phasen unterteilt:
- Eine Untersuchung zur Definition des Elektroniksektors anhand der in Deutschland bereits bestehenden Regelungen und Gesetze.
- Desk Research zur Identifizierung aller relevanten Stakeholder, die in der zirkulären Wertschöpfungskette des Elektroniksektors in Berlin aktiv sind und Darstellung dieser in Form einer Karte des Berliner Ökosystems für zirkuläre Elektronik.
- Vertiefende Experteninterviews zur Validierung potenzieller Szenarien, um ein Portfolio an Maßnahmen zu erstellen, die die Stadt Berlin verfolgen könnte, um die Zirkularität zu erhöhen, und wie Circular Berlin dabei unterstützen könnte.
Das Ergebnis
Das Ökosystem der Circular Electronics zeigte, dass die meisten Berliner Stakeholder in den Phasen Handel & Marketing, Nutzung und Sammlung der Wertschöpfungskette für Elektronik aktiv sind. Dies impliziert eine bestehende Infrastruktur in diesen Schritten der Wertschöpfungskette, was auf eine Chance hinweist, die Kreislauffähigkeit kurzfristig zu erhöhen. Die folgenden vier Szenarien wurden erstellt, um diese Chancen zu nutzen:
- Etablierung einer Kultur unter den Bürger:innen, ihre eigene Elektronik unterstützt durch Reparatur-Cafés zu reparieren
- Einrichtung einer Online-B2B-Austauschplattform für Elektronik-Reparaturwerkstätten, um Wissen zu teilen und Ersatzteile auszutauschen
- Förderung der korrekten Entsorgung von elektronischen Geräten durch die Bürger:innen (basierend auf maßgeschneiderten Ratschlägen, die auf einer Online-Plattform bereitgestellt werden)
- Etablierung einer Berliner C2C-Sharing- und Verleihplattform für Elektronik
Szenario 2 (B2B-Plattform) wurde sowohl als sehr machbar als auch als sehr wirkungsvoll eingestuft, was bedeutet, dass eine Weiterverfolgung sinnvoll erscheint. Szenario 3 (korrekte Entsorgung) wurde mit höherer Wirkungsreichweite eingestuft, hatte aber eine relativ geringe Machbarkeit. Szenario 1 (Reparaturkultur) und Szenario 4 (C2C-Sharing und -Verleih) wurden als mittelmäßig durchführbar, aber mit geringerer Wirkungsreichweite eingestuft, was bedeutet, dass diese Szenarien gute Sprungbretter zur Erhöhung der Kreislauffähigkeit sein können.
Weitere Schritte
Für jedes Szenario wurden zukünftige Schritte ausgearbeitet. Im Allgemeinen sollte Szenario 2 (B2B-Plattform) angestoßen werden, während für Szenario 3 (korrekte Entsorgung) und Szenario 4 (C2C-Sharing) mehr Validierung erforderlich ist, bevor mit der Umsetzung fortgefahren wird. Schließlich bietet Szenario 1 (Reparaturkultur) wichtige Möglichkeiten zur Aufklärung und Bewusstseinsbildung, indem die Zusammenarbeit in diesen Netzwerken erleichtert wird.