Der zunehmende Außer-Haus-Konsum sowie die Verlagerung von Aktivitäten ins Freie aufgrund der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass die unsachgemäße Entsorgung von Einweg- und Take-away-Behältern jeglicher Form (z. B. Styropor, Plastik, kunststoffbeschichtete Pappe, Papier/Karton, Aluminium, Glas usw.) in innerstädtischen Gebieten zunehmend zu einem Problem wird
GEFÖRDERT DURCH
Bezirksamt Friedrichshain – Kreuzberg
PARTNER
NEW STANDARD.STUDIO
ZEITRAUM
Januar 2022 - Dezember 2022
Die Herausforderung
Mit der höchsten Bevölkerungsdichte aller Berliner Bezirke und über 300 Restaurants, 200 Cafés und 68 Bars sowie einer florierenden Wochenmarktszene hat die schiere Kombination aus Einwohnern in Friedrichshain-Kreuzberg und einer stetig wachsenden Zahl von Besuchern und Touristen die enorme Menge an Einwegverpackungsmüll aus der Gastronomie ins Blickfeld gerückt.
Es gibt zwar Mehrweglösungen für den Kauf und Verzehr von Lebensmitteln und Getränken außer Haus, aber sie werden nur teilweise und meist auf Initiative einzelner Betriebe angeboten und beworben, da es derzeit keine bezirksweiten Lösungen oder Infrastrukturen gibt. Das hat zur Folge, dass diejenigen, die die Initiative zur Einführung von Mehrwegsystemen ergreifen, mit einem enormen logistischen, finanziellen und personellen Mehraufwand konfrontiert sind, der sich als Hindernis erweisen kann.
Unser Ansatz
Einwegverpackungen in der Gastronomie sind zur Norm geworden, und es bedarf der Aufklärung und des Bewusstseins beider Seiten - der Kunden und der Unternehmen - um den Wechsel von Einweg- zu Mehrwegverpackungen sowohl gesellschaftlich akzeptabel zu machen als auch letztendlich von der Bevölkerung zu fordern. Ein Schlüsselelement für den Erfolg wird sein, Unternehmen und die Gemeinschaft anzusprechen und zu sensibilisieren und die Einführung von Mehrwegoptionen zu unterstützen. Unser Ziel ist es, so viele Hürden wie möglich zu beseitigen, um den Umstieg auf Mehrweg so schmerzlos wie möglich zu gestalten. Dazu arbeiten wir mit bestehenden Anbietern von Mehrweg-Pool-Lösungen und lokalen Akteuren und Initiativen in Berlin zusammen.
Bevor wir gezielte Materialien, Veranstaltungen und Kampagnen entwickeln, um diese Verhaltensänderung zu fördern, werden wir eine erste Untersuchung über den aktuellen Stand der Akzeptanz und Umsetzung von Mehrwegverpackungen im Bezirk durchführen. Sobald wir eine Grundlage haben, werden wir Initiativen entwickeln, um diese Veränderung zu fördern und zu erleichtern. Dies wird sowohl auf lokaler Ebene (um den Bezirk lebenswerter zu machen) als auch auf globaler Ebene (durch die Reduzierung von Müll und die verstärkte Nutzung wertvoller Ressourcen) unmittelbare Vorteile mit sich bringen.
Das Projekt wird in 2 Phasen aufgeteilt:
- Januar-Juni 2022Ermittlung der Ausgangssituation für die aktuelle Nutzung/Akzeptanz von Mehrwegprodukten in beiden Hotspots und Entwicklung von Materialien, Kampagnen und Veranstaltungen, um das Bewusstsein für Mehrwegprodukte zu schärfen und eine Verhaltensänderung in Richtung der Akzeptanz von Mehrwegprodukten und der Ablehnung von Einweglösungen herbeizuführen, einschließlich der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen für Unternehmen, die sich mit ihrem Mehrwegangebot auf dem Markt präsentieren.
- Juli-Dezember 2022: Verstehen, welche Maßnahmen bereits Wirkung zeigen und welche Unternehmen im Rahmen der umgesetzten Maßnahmen umgestiegen sind sowie welche Elemente noch Zweifel und Herausforderungen verursachen, um unseren Kommunikationsansatz zu optimieren und einen effektiven Übergang zu Mehrweglösungen sicherzustellen.
Das Ergebnis
Das Hauptziel dieses Projekts ist es, das Bewusstsein für Einwegalternativen und deren Verwendung zu schärfen und die Nachfrage nach Mehrweg in der Gastronomie zu steigern - insbesondere für To-Go/ Take-Away, Food Trucks und Marktstände. Auf diese Weise wird die Müllmenge in unseren Parks und Straßen reduziert und der Lebensstandard unserer Bürgerinnen und Bürger deutlich verbessert.
Weitere Schritte
Mit einem besseren Wissen über die aktuellen Hindernisse bei der Einführung von Mehrweglösungen in der Gastronomie und in Zusammenarbeit mit Anbietern und lokalen Initiativen werden wir Materialien entwickeln und kostenlose Beratungen für Betriebe anbieten, die sich für eine Abkehr von Einwegverpackungen interessieren.
Wenn wir wissen, wie wir diese Umstellung am besten fördern können, damit sie sich in Berlin weiter verbreitet und in allen Bezirken Fuß fasst, können wir den Tausenden von Restaurants, Cafés und Märkten in Berlin und ihren Kunden helfen, sich von Einweg zu verabschieden.