Circular Built environment - Begriffe

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A

Adaptive Wiederverwendung
Adaptive Wiederverwendung (Umwandlung) bezieht sich auf den Prozess der Wiederverwendung eines vorhandenen Gebäudes für einen anderen Zweck als den, für den es ursprünglich gebaut oder entworfen wurde. Die adaptive Wiederverwendung ist eine effektive Strategie zur Optimierung der betrieblichen und kommerziellen Leistung von gebauten Assets. Die adaptive Wiederverwendung von Gebäuden kann im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft eine attraktive Alternative zum Neubau sein.

Nicht jedes alte Gebäude kann für eine adaptive Wiederverwendung qualifiziert werden. Architekten, Entwickler, Bauherren und Unternehmer, die sich an der Verjüngung und Rekonstruktion eines Gebäudes beteiligen möchten, müssen zunächst sicherstellen, dass das fertige Produkt den Anforderungen des Marktes entspricht, dass es für seinen neuen Zweck vollständig nützlich ist und dass dies auch der Fall ist konkurrenzfähiger Preis.

Anpassbares Gebäude
Gebäude, das so konzipiert wurde, dass es sich mit der Zeit leicht für Nutzungsweisen umbauen lässt, für die es ursprünglich nicht ausgelegt worden ist.

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B

BIM
Kurzform von Building Information Modeling . Es bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethodik aller Projektbeteiligten für eine integrierte, digitale Erfassung, Verwaltung und Dokumentation aller für den Lebenszyklus von Bauwerken relevanten Daten mit Informationsmodellen.


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Biobasiertes Material
Material aus Stoffen, die weitgehend aus erneuerbaren (d.h. "biobasierten") Quellen gewonnen wurden.

Quelle

C

CO2-Fussabdruck
CO2-Menge, die aufgrund der Tätigkeit einer Einzelperson, einer Organisation oder einer Gemeinschaft in die Atmosphäre abgegeben wird.


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D

Dematerialisierung
Dematerialisierung ist die Reduzierung materieller natürlicher Ressourcen zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse.

Design für die Demontage
Ein Prozess, wo mit die Berücksichtigung von:
Ordnungsgemäße Dokumentation von Materialien und Methoden für den Rückbau
Gestaltung der zugänglichen Verbindungs-
methoden, um die Demontage zu erleichtern
Trennung der nicht wiederverwendbaren und nicht zu entsorgenden Teile, wie mechanische, elektrische und sanitäre Systeme
Design einfacher Strukturen und Formen, die die Standardisierung von Komponenten und Abmessungen ermöglichen
Design, das Arbeitspraktiken, Produktivität und Sicherheit widerspiegelt.

E

Energetische Verwertung
Verwendung von brennbaren Reststoffen bzw. Abfällen zur Energieerzeugung durch direkte Verbrennung und Aufbereitung zu Materialien, die zur Verfüllung bestimmt sind.

Energierückgewinnungssystem
Technik oder Methode zur Reduzierung des Energiebedarfs eines Systems durch Energieaustausch zwischen zwei Subsystemen des Systems.

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G

Graue Energie
Gesamtmenge an Energie, die bei der Herstellung der Materialien und Produkte für ein Gebäude oder ein Bauwerk verbraucht wird.

K

Kreislaufwirtschaft 1.0
Kreislaufwirtschaft im Kontext des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes verwendet, auf dem auch die Assoziation zum Abfall und Recycling beruht. Ein näherer Blick auf das Kreislaufwirtschaftsgesetz enthüllt den Zweck, „die Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen zu fördern und den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen sicherzustellen“ . (KrWG §1). Der Geltungsbereich ist dabei die Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfall (vgl. KrWG §2, Abs. 1).

L

Lebenszyklus
Der Lebenszyklus eines Gebäudes umfasst drei Phasen: Herstellung, Nutzung und Rückbau. In der aktuellen Bewertung von Gebäuden spielt jedoch der Lebenszyklus in seiner Gesamtheit keine entscheidende Rolle, da sich sowohl die monetäre als auch die energetische Bewertung bisher auf jeweils eine Phase beschränken: während für die Kosten die Herstellung maßgebend ist, wird für die energetische Bilanzierung nur die Nutzungsphase herangezogen. Im Sinne einer effizienten Nutzung von Ressourcen gilt es jedoch, diese Sichtweise aufzuheben und den gesamten Lebenszyklus zu analysieren.

Quelle

Lebenszyklusanalyse
Ein Konzept und eine Methode zur ganzheitlichen Beurteilung der Umweltfolgen eines Produktes durch Untersuchung des gesamten Lebenszyklus. Dies beinhaltet die Ermittlung und mengenmäßige Bestimmung der benötigten Energie und Materialien sowie der Abfallstoffe, die in die Umwelt freigesetzt werden, die Abschätzung der Umweltfolgen und die Bewertung von Verbesserungsmöglichkeiten.


Quelle

Lebenszykluskosten
Quantifizierung aller während des Lebenszyklus eines Gutes oder einer Dienstleistung entstehenden Kosten einschließlich Planung, Design, Anschaffung, Betrieb, Instandhaltung und Entsorgung.

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M

Materialbanken
Material(e) Banken sind Lager oder Bestände von wertvollen Materialien, die zurückgewonnen werden können. Wenn diese Materialien Primärressourcen ersetzen, die beim Bau, Betrieb oder bei der Sanierung von Gebäuden und deren Teilen verwendet werden, kann die Notwendigkeit des Abbaus von Primärressourcen entfallen.


 

Materialpass
Materialpass ist eine Bauwerksdokumentation, die über den Lebenszyklus eines Bauwerks dessen Materialinventar strukturiert erfasst:
Baustoffe, sowohl deren Mengen, deren Qualitäten als auch deren Verortung im Bauwerk.
Dokumentation der Einbauweisen.
Techniken zum Trennen und selektiven Rückbau, beispielsweise bei verschraubten Wärmedämmverbundsystemen, sowie zu Recyclinganforderungen nach Stand der Technik zum Zeitpunkt des Einbaus
Planen und Bauen selbst wird mithin festgelegt, inwieweit die Materialien Jahrzehnte später wieder recycelt werden können.

MFA Materialstromanalyse
Die Material- und Stoffstromanalyse (MFA – Material Flow Analysis/SFA – Substance Flow Analysis) befasst sich grundsätzlich mit der Frage der Quantifizierung von Materialströmen innerhalb eines Systems sowie über dessen Systemgrenzen hinaus.

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R

Re(Montage)
Die (Re)Montage entspricht dem wiederholten Vorgang der Montage und beinhaltet das erneute Zusammenfügen von gebrauchten, wiederverwendungsfähigen Bau-/resp. Betonelementen mit oder ohne Aufarbeitung zu Bauwerksteilen, Bauwerken und baulichen Anlagen. Eine Kombination mit neuen Bauelementen und/oder monolithischen Konstruktionen sowie anderen Werkstoffen ist möglich.

[Mettke; Cynthia, 1999]

Recycling
Recycling (Material- bzw. Stoffrecycling/Wiederverwertung) - Recycling bedeutet die Rückführung von Abfällen und Reststoffen in den Produktionskreislauf resp. die Rückgewinnung von Rohstoffen und ihre Weiterverarbeitung zu neuen Produkten. Es schließt die Aufbereitung organischer Materialien ein, aber nicht die energetische Verwertung und die Aufbereitung zu Materialien, die für die Verwendung als Brennstoff oder zur Verfüllung bestimmt sind.

Quelle

Recycling im geschlossenen Kreislauf
Verwertungsverfahren, bei dem Abfallmaterialien zu Produkten, Materialien oder Stoffen mit dem gleichen Verwendungszweck wie das ursprüngliche Produkt verarbeitet werden.

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Renovieren (Instandsetzen Sanieren)
Erneuern und überholen aller Bestandteile eines Gebäudes, so dass es wieder wie neu aussieht und erneut genutzt werden kann.

Quelle

Reversible Verbindungen
Physikalische Verbindung zwischen Bauteilen, die gelöst werden kann, ohne die Teile, die sie verbinden, zu beschädigen, z.B. Schrauben, Bolzen oder weiche Kalkmörtel. Diese verbindungen ermöglichen eine vollständige Demontage am Ende der Lebensdauer des Gebäudes.

Rückbaubarkeit
Je einfacher ein Gebäude wieder in seine Bestandteile zerlegt werden kann, umso besser ist seine Eigenschaft „Rückbaubarkeit“ zu beurteilen. Nachhaltige Bauwerke sollten Rückbaubeschreibungen erhalten, in denen der Nachweis geführt wird, wie das Gebäude schadlos in den Energie- und Materialkreislauf zurückgeführt werden kann. Die Baustoffe und Konstruktionen sind im Sinne ihrer möglichen Weiternutzung, Wiederverwendung, getrennten Verwertung und getrennten Entsorgung/Deponierung auszuwählen bzw. zu planen.

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S

Selektiver Rückbau
Der Rückbau ist eine besondere Form des Abbruchs. Unterschieden wird in: klassischer Abbruch, Rückbau bzw. Demontage. Beim Rückbau werden auch die verschiedenen unbelasteten/nicht gefährlichen Baumaterialien getrennt gehalten. Ziel ist, eine höchstmögliche Sortenreinheit in Vorbereitung der Verwertung zu erwirken.
Ein behutsamer, selektiver, systematischer, kontrollierter oder geordneter Rückbau entspricht der Definition der Demontage


Quelle

U

Urban mining
Urban Mining die integrale Bewirtschaftung des anthropogenen Lagers mit dem Ziel, aus langlebigen Produkte, Gebäuden, Infrastrukturen und Ablagerungen Sekundärrohstoffe zu gewinnen. Als langlebig werden all jene Güter bezeichnet, die durchschnittlich ein Jahr oder länger im Nutzungsraum verbleiben und Lager relevanter Größe bilden.

W

Wiederverwendung (Vorbereitung zur Wiederverwendung)
Nicht mehr benötigte Materialien oder Bauteile werden an einem anderen Ort wieder eingesetzt. Wiederverwendung (Produktrecycling/Upcycling) ist der wiederholte Gebrauch eines Produktes für den gleichen oder ähnlichen Verwendungszweck, für den es ursprünglich hergestellt wurde. So handelt es sich um eine Wiederverwendung, wenn Bauelemente durch schonende Demontage (bauelementeorientierter Rückbau) zurückgewonnen werden, um sie entweder in der bestehenden oder in veränderter Form/ Geometrie wiederholt einzusetzen.

Z

Zirkuläres Bauen
Zirkuläres Bauen dreht sich um die Auswahl, Trennbarkeit und Recyclingfähigkeit von Materialien und somit um die Wiedereinführung in den Materialkreislauf.

Das zirkuläre Bauen soll mit einem systemischen Ansatz Möglichkeiten anbieten, die den Fokus auf die verschiedenen Nutzungen des Gebäudes legen. Dazu werden Bauprodukten mehrere Funktionszyklen zugeordnet, deren räumliche und zeitliche Untersuchung über das einzelne Gebäude hinaus gehen. Die zirkuläre Betrachtung bewertet beide Aspekte – Herstellung des Gebäudes sowie seinen Betrieb – und erfasst diese auf drei Ebenen: den Werterhalt im Kreislauf, den Informationsfluss und den Materialkreislauf.


Quelle

Zirkuläres Gebäude
Ein Gebäude, das nach den Prinzipien des reversiblen Bauens entworfen wurde.
Ein zirkuläres Gebäude kann wie folgt definiert werden: "Die Planung, der Bau und der Rückbau eines Gebäudes in einer Art und Weise, die nicht nur die hochwertige Nutzung und Wiederverwendung von Materialien und ein anpassungsfähiges und zukunftssicheres Design beinhaltet, sondern auch Ambitionen für Nachhaltigkeit in Bezug auf Energie, Wasser, Biodiversität und Ökosysteme auf Gebäude- und Flächenebene.

Zirkuläres Wirtschaft / Zirkuläre Wertschöpfung / Kreislaufwirtschaft 2.0
Die Zirkuläre Wertschöpfung betrachtet das ganzheitliche Wirtschaftssystem und nicht nur den Abfallfluss. Das Konzept der Zirkulären Wertschöpfung rückt den gesamten Produktlebenszyklus und das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk in den Fokus. Es beschreibt ein nachhaltiges Wirtschaftssystem, das auf Geschäftsmodellen basiert, die das sogenannte „Wegwerfkonzept“ ersetzen. Die Zielsetzung des Konzepts, Ressourcen möglichst werterhaltend im Wirtschaftssystem zu zirkulieren
Die Kreislaufwirtschaft stellt den Wert von Gütern und Materialien sowie die mit ihnen verbundenen Umweltwirkungen in den Mittelpunkt.


Quelle


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